Der älteste bekannte Bericht über die Anwendung von Salz in der Medizin geht zurück in das 3. Jahrtausend v. Chr. und soll von dem berühmten ägyptischen Baumeister und Arzt IMOTHEP stammen. Er beschrieb, dass Salz eine infizierte Wunde austrocknet und dadurch eine Entzündung heilen kann. Einige Jahrhunderte später tauchte Salz in der altgriechischen Medizin (HIPPOKRATES) auf. Die Griechen unterschieden bereits zwischen Steinsalz und Meersalz. Im Mittelalter (11. bis 13. Jahrhundert, Schule von SALERNO) tauchten die Salzzäpfchen auf – eine Mischung aus Honig und Salz -, die man - genau wie im alten Ägypten - bei Verstopfung verabreichte. Gepulvertes und geröstetes Salz, äußerlich aufgelegt, galt als schmerzstillend.
HILDEGARD VON BINGEN (1098 bis 1179) empfahl Salz bei Zahnleiden. PARACELSUS (1493 bis 1541) war der Ansicht, nur gesalzene Speisen könnten richtig verdaut werden. Wie schon die alten Ägypter und DIOSKURIDES, empfahl Paracelsus Salzwasser zur Wundbehandlung. Er zählte mit zu den Ersten, die Solebäder gegen Hautkrankheiten empfahlen. Im 16. Jahrhundert findet man Salz bereits in den Apotheken mit Namen von vielen unterschiedlichen Salzarten, wobei es sich aber gar nicht immer um unterschiedliche Salze handelt, sondern vielmehr unterschied man die Salzarten nach Ihrem Aussehen, dem Fundort oder der Beschaffenheit. In der Naturheilkunde und Volksmedizin wurde des Wissen über die Heilkraft des Salzes über die Jahrhunderte hinweg weitergetragen. Gegen Kopfschmerzen machte man Fußbäder mit Salz und Asche. Warme, trockene Salzumschläge kamen bei Entzündungen zum Einsatz.
Um 1800 begann der Aufschwung der Seeheilbäder, und damit erinnerte man sich wieder vieler heilsamer Salzanwendungen. Der berühmte Leibarzt des Kaisers, Dr. Franz de Pauler Augustin Wirer nutzte die Heilwirkung der Sole und begründete durch den Aufbau des ersten österreichischen Solekurbades den Weltruf von Bad Ischl.
Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts bekam das Salz einen schlechten Ruf. Dieser beruhte auf der Entdeckung, dass zu viel Salz in der Nahrung zu Bluthochdruck mit all seinen Folgeerkrankungen führen kann. Das versteckte „Kochsalz“ in der Nahrung ist tatsächlich ein Problem. Ein übermäßiger Salzkonsum – kombiniert mit Übergewicht – kann sogar schon bei Kindern zu Bluthochdruck führen. In jüngster Zeit ist erfreulicherweise eine Trendwende zu beobachten: Salz wird wieder salonfähig. Man besinnt sich zunehmend auf seine heilende Wirkung.
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